Bücher lassen sich in zwei Bereiche einteilen – den fiktionalen und den non-fiktionalen. Der Bereich non-fiktional kann man grob mit dem Begriff “Sachbuch” überschreiben, doch auch dieser Bereich lässt sich noch einmal unterteilen. Was macht ein Sachbuch aus und wo liegen die Unterschiede? Das werde ich als Ghostwriter für Sachbücher, Ratgeber oder Fachbücher oft gefragt.

Das Sachbuch

Bei einem klassischen Sachbuch handelt es sich um ein Buch, das sich vertiefend mit einem Thema beschäftigt. Ob nun Hygienediskurse in der Antike, Darmsanierung in der Gegenwart oder warum Waldspaziergänge besser sind als der Besuch im Fitnessstudio – ein Sachbuch weist immer eine bestimmte Perspektive auf, entlang derer dann das Thema aufgehangen wird. Es folgt einer schlüssigen Argumentation, die darlegt, warum eine Sache notwendig, empfehlenswert, zu kritisieren oder zu verändern ist. Es gibt politische Sachbücher, die häufig zugespitzte bis polemische Thesen vertreten, ebenso gesellschaftskritische Sachbücher, medizinische Sachbücher, die ein wissenschaftliches Thema auf unterhaltsame Weise erläutern oder Sachbücher aus dem Bereich Wirtschaft.

Diese Sachbücher informieren den Leser, ohne ihn zu langweilen. Es gibt Quellenangaben, aber keine ellenlangen Fußnoten. Die Sprache ist locker und pointiert, ohne in das Lapidare abzugleiten. Es können Schaubilder benutzt werden, in jedem Fall aber werden aktuelle Studien und Zahlen referiert, um die angeführte These zu untermauern. Ein Sachbuch ist immer auf dem neuesten Stand der Forschung und gibt eine bestimmte Sichtweise oder Analyse zu einem komplexen Thema wieder. Dabei darf es durchaus auch unterhalten und Storytelling-Elemente enthalten.

Sachbücher erfordern zum einen Sachkenntnis, aber auch die Kunstfertigkeit, ein Thema entsprechend interessant aufzubereiten.

Der Ratgeber

Ratgeber sind auch Sachbücher, allerdings ist ihr Aufbau anders. Meistens behandeln sie Themen aus den Bereichen Gesundheit, Psychologie, Lebensführung oder Esoterik. Es geht nicht um Erörterung oder Darstellung bestimmter Zusammenhänge, sondern um konkrete Tipps und Ratschläge. Diese können mit biografischen Elementen oder Fallbeispielen verknüpft werden, auch Rezepte, Übungen, Tests und andere Elemente können miteinander kombiniert werden, ebenso wie Bilder, Anleitungen und Schaukästen. Ratgeber sollen leicht zu lesen sein, die wichtigsten Infos enthalten, aber vor allem dazu dienen, das Gelesene unmittelbar in die Praxis umzusetzen. Statt langwierig in die Theorie abzuschweifen, geht es quasi ab Seite 1 darum, wie man das Leben der Lesenden verbessern kann. Quellenangaben finden sich nur wenige, Recherche gehört dazu, steht aber nicht im Mittelpunkt, sondern vielmehr das Praxiswissen und die Erfahrung des Autors, das er in Form des Buchs weitergeben kann.

Das Fachbuch

Das Fachbuch verfolgt einen ganz anderen Anspruch. In einem Fachbuch wird ein Thema auf wissenschaftlichem Niveau von einem Experten für Experten abgehandelt. Jede Aussage wird mit einer Quellenangabe belegt, an den Anfang wird oft eine These bestellt, die durch Beispiele, Studien, etc. bewiesen wird. Ein Fachbuch kann auch eine Metanalyse bereits vorhandender Forschungsergebnisse sein, immer aber geht es darum, ein Thema wissenschaftlich erschöpfend darzustellen, so dass der Leser nach dem Lesen selbst zu einem Experten geworden ist. Die Sprache ist nüchtern und sachlich, es fehlen unterhaltende Elemente. Häufig wird eine spezifische Fachsprache verwendet. Fachbücher erfordern umfangreiche Recherche in entsprechender Fachliteratur auf wissenschaftlichem Niveau und Kenntnisse über Zitierweisen.